VladimirGibt es eigentlich noch Satire in Moskau? Gibt es noch Leute, die sich trauen, über jenen kleinen Mann im Kreml Witze zu reißen? Wahrscheinlich nicht, dabei bietet jene Gestalt jede Menge Anlass, sich über ihn lustig zu machen.

Wahrscheinlich tanzt man im fernen Washington aktuell zu Randy Newman Song "Short people" gerne um den Kabinettstisch und singt: "Short People got no reason to live. They got little hands, little eyes, they walk around, tellin' great big lies…" Aber mal im Ernst.

In Russland herrscht Wirtschaftskrise, der Kurs des Rubels ist im letzten Jahr um über 40% abgesackt, das Bruttoinlandsprodukt ist um 3,5% gesunken, im Juli dieses Jahres betrug die Teuerung über 15% zum Vormonat und die Reallöhne sinken um fast 10 Prozent. Dass Staat und Ökonomie noch funktionieren, liegt daran, dass das Land sich über den Verkauf von Rohstoffen wie Erdgas und Rohöl finanzieren kann. Nur bleibt davon immer weniger bei der Bevölkerung.

Der kleine Mann hat dem Land einen teuren Krieg beschert. Jetzt gilt es die eroberten Gebiete der Krim und der Ostukraine zu alimentieren. Denn die können nicht selbstständig existieren. Dazu muss er dort ein stehendes Heer von 30 bis 50tausend Mann finanzieren, denn niemand steht sich dauerhaft umsonst in Kasernen, Bunkern und Erdlöchern die Füße wund.

Und damit man jenen kleinen Vladi auch ernst nimmt, braucht der viel Militär. Putin hat den Rüstungswettlauf wieder neu eröffnet und des Landes Ökonomie auf immer mehr Rüstung eingestellt. Sipri erwartet für 2015 einen Anstieg der russischen Militärausgaben um 15 %.

Und weil das alles noch nicht reicht - muss jetzt der blasse Kerl auch noch in Syrien mitbomben. Denn Despotenkollege Assad sitzt im Moment richtig in der Scheiße. Dem gehen mit der Zeit die Soldaten aus, um das ehemalige Syrien auch nur ansatzweise unter Kontrolle zu haben. Da kommen die russischen Kanonen gerade richtig und wenn sich noch ein paar Bomber dazu gesellen, dann kann Papa Assad nachts besser schlafen.

Ändern wird das nichts! Die Koalition um Assad ist personell zu schwach, um das Land wieder zu kontrollieren. Die Kurden im Osten, die diversen Opponentengruppen im Zentrum und die IS im Süden des Landes werden sich nicht durch Russenbomben vertreiben lassen. Das haben auch die Bombardements der USA und ihrer Verbündeten gezeigt.

Damit der Kleine wieder am großen Tisch mitspielen darf und nicht am Kindertisch schmollen muss, hat er jetzt ein neues teures Abenteuer begonnen. Die russische Beschränktheit wird ab jetzt an Euphrat und Tigris verteidigt! Damit die russische Babuschka auch weiterhin in herunter gewirtschafteten Wohnblocksilos mit feuchten Wänden sich eine Lungenentzündung holen darf.