redtubeDie Regensburger Anwaltskanzlei Urmann & Collegen hat sich ein neues Geschäftsmodell erschlossen. Nachdem das Abmahnbusiness für Filesharing stark rückläufig geworden ist, schickt man jetzt Abmahnbriefe an überraschte Nutzer von Steamingseiten für Pornografie: Kostenrechnung 250 € pro Abmahnung. Für Erwachsene ist zwar deren Nutzung in rechtlicher Hinsicht völlig legal, die  Kanzlei versucht trotzdem mit rechtlichem Geschwurbel daraus etwas illegales zu konstruieren. Und hofft ansonsten, dass es vielen Menschen einfach peinlich ist, auf solch einer Seite ertappt worden zu sein.

Mir scheint es sich bei dieser Angelegenheit um eine groß angelegte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Rechtsanwälte zu handeln. Nachdem mit dem Filesharing nichts mehr zu verdienen ist, die Fälle gehen stark zurück, sucht man sich jetzt neue Geschäftsfelder.

Da Porno in bürgerlichen Kreisen immer peinlich ist, kann man annehmen, dass genügend Leute solche Abmahnungen bezahlen und sich nicht juristisch wehren werden. Der Betrag ist sorgsam gewählt. Er ist niedrig genug, um eine eigene Einschaltung eines Anwalts als teurere Alternative erscheinen zu lassen. Und hoch genug, um das automatisierte Verfahren lukrativ für die Betreiber zu machen.

Und es ist wieder mal eine Maschinerie in Gang gesetzt, bei dem die Anwälte wieder ordentlich verdienen können. Die Einen mit der Abmahnmasche, die Anderen mit der Vertretung der Abgemahnten.

Eine Win-Win-Situation der Anwaltsmafia mit freundlicher Unterstützung der deutschen Gerichte, die wieder mal bei der Prüfung der Anspruchsgrundlagen für die Abmahnung gründlich versagt haben.